MPU mit Anwalt umgehen
"Ich habe einen Rechtsschutz, der Anwalt macht das schon."
Bitte mach das nicht unüberlegt!
Ein Anwalt kann dir vielleicht im Vorfeld helfen, die eine oder andere (Geld-)Strafe zu reduzieren, doch sobald die Fahrerlaubnisbehörde schreibt, ist es oft keine gute Idee zum Anwalt zu gehen.
In diesem Video erkläre ich warum das so ist.
Und, erinnere dich an das Video zum Thema "Schnell die Fahrerlaubnis wiederbekommen". Sieh es vielleicht nochmal an.
Sinn und Unsinn der rechtlichen Unterstützung
Hast du jemals darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist, einen Anwalt zu Rate zu ziehen, wenn dir eine MPU auferlegt wurde? Ein Anwalt kann ein sehr nützliches Werkzeug sein, insbesondere wenn es gute Aussichten gibt, noch etwas zu erreichen. Jedoch sollte beachtet werden, dass die Anordnung einer MPU auf verschiedenen rechtlichen Grundlagen, Zusammenhängen und Paragraphen beruht. Die Person, die diese Anordnung getroffen hat, hat sich höchstwahrscheinlich ausgiebig informiert, um festzustellen, ob rechtliche Gründe für die MPU vorliegen oder ob es tatsächlich keinen Grund für eine MPU gibt.
Entscheidung in den Händen der Fahrerlaubnisbehörde
Die Entscheidung, ob du zur MPU musst und ob eine erfolgreich absolvierte MPU anerkannt wird, liegt immer noch in der Hand des Mitarbeiters der Fahrerlaubnisbehörde. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Mitarbeiter dieser Behörde seine Aufgabe in der Regel gewissenhaft erfüllt. Es ist selten, dass ein Anwalt hier einen Fehler findet.
Achtung vor übermäßigem rechtlichem Einsatz
Ich weiß, dass viele Menschen Rechtsschutzversicherungen haben und sofort rechtliche Schritte unternehmen wollen. Dennoch solltest du bedenken, dass jeder Brief, den ein Anwalt schreibt, in deine Verkehrsakte aufgenommen wird. Je mehr Briefe sich in deiner Akte ansammeln, desto mehr Aufmerksamkeit erregst du nicht nur bei der Fahrerlaubnisbehörde, sondern auch beim MPU-Gutachter. Dies signalisiert, dass du deine Situation nicht akzeptieren möchtest und keinen anderen Blickwinkel einnehmen willst. Dies kann sich nachteilig auf deine Situation auswirken.
Empfehlung für bedachte rechtliche Schritte
Meine Empfehlung lautet daher, sich bei offensichtlichen und groben Fehlern gerne vom Anwalt beraten zu lassen, jedoch nicht ohne eine gute Überlegung. Ein oder zwei Briefe könnten genügen, um auf Fehler hinzuweisen und sie korrigieren zu lassen. Wenn du jedoch mehrere Instanzen mit rechtlichen Schritten anrufst, könntest du eher ein ungünstiges Bild in deiner Verkehrsakte hinterlassen. Die Kommunikation mit der Fahrerlaubnisbehörde wird dadurch wahrscheinlich nicht einfacher.
Realitätsbetrachtung und Zusammenfassung
Verstehe mich nicht falsch, es ist kein Vorwurf, sondern nur eine Realitätsbetrachtung. Wenn du selbst als Fahrerlaubnisbeamter arbeiten würdest und jemand ständig deine Arbeit in Frage stellen würde, könntest du dich auch irgendwann gestört fühlen. Das ist menschlich, und das Blatt wird dadurch nicht einfacher.
Zusammengefasst: Wenn es offensichtliche grobe Fehler gibt, ist ein rechtlicher Beistand sinnvoll, jedoch mit Bedacht. Ein oder zwei Briefe können helfen, aber ein übermäßiger Einsatz von Anwälten kann nachteilige Auswirkungen haben. Denke daran, dass die letzte Entscheidungsgewalt über die MPU immer noch bei der Fahrerlaubnisbehörde liegt, und eine übermäßige rechtliche Auseinandersetzung kann sich auf die Wahrnehmung deiner Situation auswirken.